Freitag 27. Juni 2025 am Synagogenplatz zum dokumentieren gewesen; es war weniger Müll im Synagogendenkmal als zuvor. Ich bin dann noch über den Waageplatz bei der Staatsanwaltschaft gelaufen, dort wo auch Drogen vertickt (verticken, Jargon für Drogenhandel) werden und ein paar meist sehr junge Menschen im Rausch, Entzug und meist dehydriert auf den Bänken sitzen. Dabei habe ich eine Übergabe von vermutlich Drogen beobachtet, eine junge Person mit blondem Zopf kam an den Leinekanal mit einem recht neuen Pedeleg (das ist mir erst später, wie auch der Zopf, beim Betrachten eines Bildes aufgefallen) am Waggeplatz, oben drüber ist die Parkfläche mit Treppe hinunter, dort saßen und standen ein paar von den mutmaßlichen Drogenhändlern von denen dann geschwindt zwei Personen zu der jungen Person mit dem Zopf gingen. Einer gab der anderen Person etwas und der gab das der jungen Person die mit dem Pedeleg kam. Da ich das als Drogenübergabe interpretierte, fertigte ich davon ein Bild an. In dem Moment rannte eine der Personen den Weg zu mir in Höhe der Leinekanalbrücke (Waageplatz/Reitstallstraße) am Parkplatz des Carre, er war extrem schnell und baute sich vor mir auf, was wohl einschüchternd auf mich wirken sollte, fing an zu reden, wurde dabei lauter und wikrte bedrohend, er teilte mir mit das er ein Problem mit mir habe, mit das was ich hier tue und ich aufhören soll zu fotografieren, er kam immer näher und berührte mich dabei am Arm, ich gab ihm verbal und sehr laut mehrmals Contra warnte bei meiner dritten Ansage das er nun Abstand nehmen solle und ich sagte ihm das er sich nun zum Gegenstand der Berichterstattung macht. Dann lief er weg, davon fertigte ich Bilder an, da er zum Gegenstand meiner Berichterstattung wurde.
Danach wurde ich von mehreren Personen die dort mutmaßlich auch checken (Checken, ebenfalls Jargon für Drogen verkaufen) fixierend beobachtet und höhnisch wirkend angelacht. Ich ging dann erst zur Staatanwaltschaft, die hatte zu dem Zeitpunkt – es war weit nach 12 Uhr – geschlossen, dann ging ich zum Synagogenplatz und verständigte die Polizei, sagte wer ich bin und wo ich befinde, schilderte grob den Sachverhalt und gab auf Nachfrage eine Personenbeschreibung durch. Die Polizeibeamtin wirkt dabei auf mich sachlich, aber auch irgendwie beruhigend, ihre Nachfragen konkretisierten meine noch frische Erinnerung und ihre Ruhe und Präzision beim Fragen gaben mir ein Gefühl der Sicherheit. Etwa 2 Minuten später traf ein Wagen der Göttinger Polizei ein. Die Beamten waren sehr sachlich und haben sich alles angehört und das aufgenommen und sich die Bildvorschau auf der Kamera betrachtet. Sie kannten sich auch gut mit Presserecht und dem Recht am eigenen Bild aus, was ich vor relativ langer Zeit bei der Göttinger Polizei so nicht erlebt hatte, zum Beispiel beim dokumentieren von Demonstrationen (das bedeudet für mich das »Fehlerkultur« nicht nur eine Worthülse ist). Weil ich noch offensichtlich aufgeregt auf die Polizeibeamten wirkte, empfahl mir einer gleich mal was zu trinken, dann fuhren sie weg. Danach bin ich dann noch Freunde und ehemalige Arbeitskollg*innen in einem Cafe besuchen gegangen und hab mir einen Havermilch Cappuchino gegönnt. Auf dem Weg dort hin sind mir mehrmals verschiedene Streifenwagen begegnet, auch das gab mir nochmals ein Sicherheitsgefühl.
Das sich der Mann, den ich nach wie vor dem handelnden Göttinger Drogenmilleu am Waageplatz zurechne und er sich mir gegenüber aggressiv wirkend und einschüchternd verhalten hat, ist er Gegenstand der Berichterstattung, die Bilder ohne sein Gesicht, dazu habe ich mich entschieden, sind daher zu veröffentlichen:
Die nächste Zeit werde ich um den Drogenumschlagsplatz (Konsumenten- bzw. Straßenhandel im unterstersten Segment) ein Bogen machen und zumindest nicht dokumentieren, da können sich die Profis drum kümmern, denen ich nicht im Weg stehen will. Dort werden definitiv harte Drogen gedealt, Drogen die, man kann es den meist sehr jungen Betroffenen ansehen, Schäden hinterlassen. Und dabei gibt es zumindest für legalisiertes Cannabis mittlerweile Clubs, wo man sich einfach und günstig eindecken kann.
Mein Statement:
Der zunehmende Drogenhandel von harten, meist stark verschnittenen und verunreinigten Drogen, der immer häufiger auch mit Gewalt und Zwangs-Prostitution einhergeht und die Folgen und Schäden die das mit sich bringt, verorte ich wie auch die massive Zunahme von Fahrraddiebstählen, Auskuntschaftungen von Grundstücken und Einbrüchen, als einen Teil der hybriden Angriffe die Europa und verstärkt Deutschland erleben. Ich werde mich auch weiterhin nicht einschüchtern lassen, ich werde weiter bloggen und fotografieren, schreiben, denken, reden, malen, gleichgültig wen man dabei mit welcher Methode gegen mich subtil oder offen ins Feld führt – gleichgültig ob es von links oder rechts, schwarz oder weiß, Frau oder Mann und allem dazwischen kommt.
Damit verneige ich mich jeden Tag vor dem Recht der freien Berichterstattung in der Demokratie und auch der wertvollen Arbeit des von Mafia am 15. Juli 2021 in Amsterdam ermordeten niederländischen Kriminalreporters Peter R. de Vries, dem ich als Blogger nicht im Ansatz das Wasserreichen kann – aber auf’s Wasser schlagen, dass geht weiter! Es wirkt!